Ergebnisorientierung – Eine neue Dimension in der Führungsverantwortung

Ergebnisorientierung – Eine neue Dimension in der Führungsverantwortung

„Entscheidend ist, was hinten rauskommt“ Bundeskanzler Helmut Kohl

Unter den zahlreichen bekannten Führungsinstrumenten hat die Fokussierung auf Ergebnisse bisher eine untergeordnete Rolle gespielt. Dies hat Prof. Waldemar PELZ (THM Business School) erkannt und sich diesem Thema mit ausführlichen Studien beschäftigt. In über 4.500 Interviews mit Führungskräften hat er die fünf Kernthemen, die für eine hohe Umsetzungskompetenz von Führungskräften verantwortlich sind, herausgearbeitet. In einem Interview beschreibt er diese:

http://www.karrierefuehrer.de/koepfe/top-interview/interview-mit-prof-waldemar-pelz.html

Herr Prof. Pelz, was unterscheidet Umsetzungsstärke –Volition- von Motivation?
Während man unter Motivation das Streben nach Zielen oder Ergebnissen versteht, erklärt die Volition, wie man Motive auch tatsäch­lich in Resultate umsetzt. Volition ist also der wis­senschaftliche Begriff für die Willenskraft, die im wahrsten Sinne des Wortes Berge versetzen kann. Wenn Motivation der Motor ist, dann ist Volition der Treibstoff.

Damit jemand zu Beginn einer vielversprechenden Karriere diesen Begriff auf sich anwenden kann: Können Sie kurz erläutern, welche Voraussetzungen man benötigt, um Volition zu tanken?
Volition besteht aus fünf Fähigkeiten. Vorweg die gute Nachricht für Menschen auf dem Weg nach oben: Alle fünf sind erlernbar.

  1. Mir gelingt es, meine Aufmerksamkeit auf das zu fokussieren, worauf es ankommt, statt mich zu verzetteln.
  2. Ich kann meine Gefühle so geschickt beeinflussen, dass ich mich in eine positive Stimmung versetzen kann und damit Belastungen und Stress schneller als andere überwinde.
  3. Ich besitze eine praktische Intelligenz, also die Cleverness, die es mir erlaubt, Situationen schnell im Kopf durchzu­spielen.
  4. Mein Selbstbe­wusstsein steht auf einer so starken Basis, dass ich mich wirksam gegenüber anderen durchsetzen kann. Und schließlich
  5. Ich weiß, warum ich in meinem Job arbeite. Ich erken­ne den tieferen Sinn hinter meiner Aufgabe – und kann daher mich selbst und andere begeistern.

 

Stellen Sie sich folgende Situation vor: Einer jungen Führungskraft kommt die Idee für ein neues Projekt. Wann entscheidet sich im Kopf, ob diese Idee tatsächlich umgesetzt wird oder nur eine Idee bleibt?
Man hat lange angenommen, dass zunächst Motivation aufgebaut wird, dann die Ent­scheidung folgt und schließlich im besten Fall die Umsetzung. Doch nach neueren Erkenntnissen der Hirnforschung verläuft dieser Prozess komplexer. Es reicht nicht aus, zu Beginn einfach nur genü­gend Motivation anzuhäufen und dann daraus zu schöpfen. Dafür funktioniert das Gehirn zu selbst­ reflexiv. Es führt nämlich in dem gesamten Prozess immer wieder Zwischenbewertungen durch und fragt:

  • Wie stark und nachhaltig sind meine Motive wirklich?
  • Wie gut ist mein Plan, diese Motive umzusetzen?
  • Welche Handlungsalternativen gibt es?
  • Verfüge ich überhaupt über ein geeignetes Handlungsprogramm?

Diese Überprüfung läuft nahezu automatisch ab, und wenn mein Gehirn nicht zu der Überzeugung kommt, dass der Umsetzungsprozess tatsächlich funktionieren kann, nützt die ganze Motivation nichts. Aber auch hier gibt es eine gute Nachricht: Man kann diesen Prozess bewusst und willentlich steuern.